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Prof. Fritz Haselwander

Bürger der Stadt Graz, verstorben am 4. Juni 2025

Gemeinderatsbeschluss am 15. März 2007, Festsitzung am 19. April 2007

Zur Person

Prof. Fritz Haselwander
Prof. Fritz Haselwander© Stadt Graz/Fischer

Prof. Fritz Haselwander wurde am 7. April 1931 in Graz geboren. Dort erhielt er auch seine schulische Ausbildung, die er am Akademischen Gymnasium im Jahre 1950 mit der Matura abschloss.

Die Begeisterung für die Musik gehörte schon damals zu seinem Leben. So absolvierte er erfolgreich am Konservatorium die Staatsprüfung für Klavier und Gesang, studierte bei Franz Illenberger Orgel, wurde zum Musikpädagogen ausgebildet und konnte nahezu 3 ½ Jahrzehnte lang unzähligen Schüler:innen im Keplergymnasium seine Liebe zur Musik weitergeben.

Etwas Besonderes begann im Schuljahr 1967/68: „Eigentlich ein kleines Wunder, dass an einer technisch orientierten Realschule so viel Interesse für Musik bestand", denkt Fritz Haselwander zurück, als er die Idee umsetzte und die legendären „Grazer Keplerspatzen" als reinen Knabenchor gründete. Damit legte er den Grundstein für den musikalischen Erfolg des Chores, den er 1993 an seinen Kollegen und früheren „Keplerspatz" Ulrich Höhs übergab. Im Laufe der Zeit wurden natürlich auch Mädchenstimmen in die Chorgemeinschaft aufgenommen.

Eine große Leidenschaft verband schon seinerzeit den jungen Fritz Haselwander mit den sakralen Klängen in den Grazer Kirchen. Am Heiligen Abend des Jahres 1950 hatte er seinen ersten Auftritt in der Kirche „Zum gekreuzigten Heiland" und durfte die Weihnachtsmette als Organist musikalisch begleiten. Immer wieder begann er an verschiedenen Kirchen Chöre aufzubauen, wobei die Pfarren Don Bosco und Franziskaner stellvertretend genannt werden dürfen. Als Regens Chori und Organist war Fritz Haselwander Wegbereiter der Kirchenkonzerte, eine Kunstrichtung, die außerhalb der Gottesdienste nicht gepflegt wurde.

1975 wurde er in der Pfarre Herz Jesu vom damals neuen Pfarrer Josef Gölles mit der Leitung der Kirchenmusik betraut. Es wurde eine Aufgabe, die er sagenhafte 41 Jahre lang mit Herz und Seele ausführte. Fritz Haselwander galt zu seinen Lebzeiten übrigens auch als anerkannter Fachmann auf dem Gebiet der Stimmbildung und des Chorwesens.

Gerne erinnerte er sich zurück an das Jahr 1995. Hier konnte er den weltberühmten Leipziger „Thomaner-Knaben-Chor" für die Musiktage in der Herz-Jesu-Kirche gewinnen. Er war sehr stolz darauf, obwohl, wie er in einem Interview sagte: „Das Konzert damals war sauteuer, aber dank des überwältigenden Besuches kamen wir mit einem blauen Auge davon!"

Eine Tradition, die für Musikfreunde der Landeshauptstadt schon zum Fixpunkt wurde, ist Mozarts ergreifendes Requiem, das alljährlich zu Allerheiligen aufgeführt wird und ein kunstverständiges Publikum stets von Neuem rührt. Während seiner Ägide wurde die Renovierung der Kirche und ihrer Orgel in Angriff genommen, wobei Fritz Haselwander mit einer Reihe von Kirchenkonzerten einen bedeutenden Beitrag zur Restaurierung beisteuern konnte.

Für sein Wirken wurde er immer wieder ausgezeichnet. Er erhielt vom Bundespräsidenten den Berufstitel „Professor" verliehen, von Bischof Johann Weber das „Ehrenzeichen der Diözese" überreicht und wurde zudem für sein Schaffen mit dem „Goldenen Ehrenzeichen" des Landes Steiermark bedacht. 1991 wurde er zum Kirchenmusikdirektor ernannt, die höchste Ehrung, die die Pfarre Herz Jesu zu vergeben hatte.

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